четверг, 14 июля 2022 г.

Alice Francis - Club Noir (2022) Hi-Res

 

Artist:
Title: Club Noir
Year: 2022
Genre: Nu Jazz / Electro Swing
Quality: Hi-Res / 24bit-44.1 KHz

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1. Murder, My Sweet (Intro)
2. Ray Of Light
3. Mr. Jones - Call To Berlin
4. Crime Without Passion (Interlude)
5. As Long As You Smile
6. Angels With Dirty Faces (Interlude)
7. Katzenjammer
8. Shake!
9. Noir (Interlude)
10. Club Noir
11. The Experiment
12. Private Detective (Intrlude)
13. Catch The Killer
14. Strangers On A Train (Interlude)
15. Dangerous Walz
16. Oh, Donnie
17. G-Men (Interlude)
18. Stung By A Bee
19. Welcome To My Paradise
20. Oh, Donnie (Acapella)
21. Who Is Alice (Outro)
22. Not so Well Hidden Track

Turbobit

 HitFile 

Info:
Femme fragile, Femme fatale, Flapper Girl: Alice Francis vereint in ihrer Kunstlerpersonlichkeit drei kontrare Frauenbilder der Zwanzigerjahre. Zusammen mit ihrer Band tritt sie am Freitagabend im Jazzhaus auf. Da ist einmal Alice Francis, eine junge Frau mit schmalen Schultern und kindlichen Gesichtszugen. Diese betont sie oft mit wei?em Kajal – er lasst die Augen gro?er erscheinen – und rosa Lipgloss. Er sorgt fur jugendlich pralle Lippen und glatte Lippenkonturen. Betritt sie die Buhne eines Konzertlokals, blickt sie aus ihren gro?en Augen am Publikum vorbei, ganz so, als ob sie in der Ferne jemanden suche. Sie wispert, haucht ein „Guten Abend“ ins Mikrofon. Sie bewegt sich langsam und mit Bedacht. Jetzt blo? keinen Fehler machen, sagen ihre Gestik und Mimik. So auch im September 2013 im Freiburger Club Schmitz Katze, als sie ihr damals neues Album „St. James Ballroom“ vorgestellt hat. Francis, die Femme fragile, ist moglicherweise ein Erbe ihrer Kindheit. Sie wird in das Rumanien der Wendezeit geboren und wachst auf dem Land bei Timisoara (Temeschwar) als Tochter einer Rumanin und eines Tansaniers auf. Sie kommt nach Koln, da ist sie noch kein Teenager. In dieser Zeit treiben sie Fragen nach ihrer Herkunft und Identitat um. Halt und Orientierung findet sie im Sprechgesang und schwarzamerikanischem Hip-Hop. Sie hort Musik von Bands wie Public Enemy und N.W.A., deren Rapper Eazy-E und Ice Cube sie verehrt. Spater schreibt sie ihre Gedanken auf. Die Sehnsucht nach und das Schaffen von Heimat werden zu wiederkehrenden Themen in ihren Versen. Diese singt und rappt sie im Rhythmus der bekannten Beats. Das gibt ihr Kraft. Ihr Selbstbewusstsein erstarkt. Sie strebt nach Unabhangigkeit, emanzipiert sich von ihrem Elternhaus und erkennt ihre Weiblichkeit als Trumpf. Da ist Alice Francis, die Femme fatale; blo? nicht mit ihr anlegen. 2007 lernt sie Johann Niegl kennen, Student der Multimedialen Komposition und Beat-Programmierer in Koln. Er lebt heute in Hamburg und ist an zahlreichen Musikprojekten beteiligt, darunter Synthfiction (mit Joscha Reiber) und Niegl Bros. (zusammen mit seinem Bruder Robert). Niegl und Francis gehen zusammen ins Studio. Er produziert fur sie Beats, war federfuhrend an der Produktion des Albums beteiligt. Seine Musik weist mal Einflusse des franzosischen Elektronikmusikers Ludovic Navarre (St. Germain) aufweisen, dann wieder baut sie auf Jazz-, Soul- oder Funk-Samples auf. Walking-Basse und geswingte Ride-Becken, Blasersatze und Gitarren-Instrumentals haben es ihr angetan. Sie dringt vor in den Musikkosmos der Zwanziger Jahre. Sie lernt die Songs von Mahalia Jackson, Josephine Baker, aber auch Eartha Kitt kennen und lieben. Diese Frauenpersonlichkeiten werden ihr zu musikalischen Vorbildern und Partnerinnen im Geiste. Fortan nennt sich Francis auch Miss Flapperty, ein Kofferwort aus dem englischen Wort fur Freiheit (Liberty) und Flapper. „Flappers“ oder „Flapper-Girls“ waren in den 1920er Jahren Frauen, die selbstbewusst auftraten und mit gesellschaftlichen Konventionen brachen. Sie trennten sich von vielem, was traditionell als weiblich galt. Statt aufwandiger Hochsteckfrisuren trugen sie ihr Haar zu einem kurzen Bob geschnitten. Sie legten Korsagen ab, trugen weite Kleider, besuchten Jazzclubs, tranken offentlich Alkohol, rauchten und lebten somit eine antipuritanische Gegenkultur, wie sie der US-amerikanische Schriftsteller Scott F. Fitzgerald in seiner Erzahlung „Bernice Bobs Her Hair“ im Jahr 1920 beschrieb. Bei Francis findet dieser Bruch vor allem im St. James Ballroom statt. Es ist nicht nur der Titel ihres Debutalbums, sondern ein Sehnsuchtsort, der in der wirklichen Welt nicht gegeben ist. ~Bernhard Amelung (Badische Zeitung)

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